Der Klimawandel ist in aller Munde, und die fossilen Brennstoffe werden knapp. Nutzfahrzeuge verursachen derzeit etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor. Insbesondere der schwere Straßengüterfernverkehr, der heute fast ausschließlich mit Dieselkraftstoff betrieben wird, ist aufgrund der hohen Fahrleistung eine Hauptursache für die CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr.
Der klassische Dieselmotor könnte bald überflüssig sein. Denn das ausgestoßene CO2 beschleunigt die globale Erwärmung. Gleichzeitig verursachen Methoden wie Fracking, mit denen zusätzliche Ölreserven erschlossen werden, eine starke Umweltbelastung. Alternative Antriebe bieten verschiedene Vorteile. Vor allem helfen sie, Emissionen und Lärm zu reduzieren und eignen sich daher für die urbane Logistik. Bei der Überlegung, welche Technologien für eine bestimmte Anwendung oder einen bestimmten Standort strategisch sinnvoll sein könnten, ist es sinnvoll, sich die aktuellen Alternativen genauer anzusehen. Alternative Antriebe wie Erdgas (CNG, LNG), Wasserstoff oder Elektromobilität sowie alternative Kraftstoffe ermöglichen den umweltfreundlicheren Einsatz von Nutzfahrzeugen.
Wasserstoff als Kraftstoff in der Transportlogistik
Die Wasserstofftechnologie ist für die Energiewende so wichtig, weil sie eine einfache Möglichkeit darstellt, Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne optimal zu nutzen und bei Bedarf zu speichern. Für Fahrzeuge, die eine hohe Laufleistung erreichen müssen, die über die Möglichkeiten von batterieelektrischen Fahrzeugen hinausgeht, ist Wasserstoff eine Option für klimafreundliche Mobilität. Elektrisch betriebene Lkw – Elektro-Lkw werden ausschließlich oder hauptsächlich von Elektromotoren statt von Verbrennungsmotoren angetrieben. Anstelle von konventionellen Kraftstoffen werden die Elektro-LKWs von Batterien angetrieben, die über eine externe Energiequelle aufgeladen werden müssen. Der Faktor Umweltschutz spielt bei Elektro-LKWs eine zentrale Rolle. Elektrofahrzeuge fahren emissionsfrei und haben weniger verschleiß- oder beschädigungsanfällige Teile als herkömmliche Lkw. Das bedeutet, dass nicht nur die Wartungskosten geringer sind, sondern auch die Umwelt geschont wird.
RINNEN testet Elektro-LKWs – In einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit Mercedes Benz hat RINNEN die Einsatzmöglichkeiten eines Elektro-LKWs auf ausgewählten Strecken getestet. Der eActros e300 ist mit drei Batterien ausgestattet. Jede dieser speziellen Lithium-Ionen-Batterien hat es in sich und verfügt über eine installierte Kapazität von etwa 112 kWh. Das bedeutet eine Gesamtbatteriekapazität, die eine Reichweite von bis zu 330 km ermöglicht, wobei die genaue Reichweite unter anderem von der Topografie, dem Verhalten des Fahrers, der Außentemperatur, der Ladung und der Struktur abhängen kann. Elektrisch betriebene Lkw unterliegen derzeit Gefahrgutbeschränkungen, Stichwort: EX-Schutz, d.h. Schutz vor dem Auftreten von Explosionen. Auch die geringere maximale Nutzlast (d.h. das, was tatsächlich geladen werden kann) aufgrund des höheren Gewichts der Zugmaschine musste bei der Planung berücksichtigt werden. Nach strengen Tests werden die Ergebnisse ausgewertet und Optionen für einen wirtschaftlichen Einsatz geprüft. RINNEN plant außerdem die Anschaffung eines elektrischen Gabelstaplers für leere Container, ein weiterer Schritt in eine nachhaltigere Zukunft.
Ist LNG eine Alternative? – LNG steht für Liquefied Natural Gas (verflüssigtes Erdgas). LNG ist verflüssigtes Erdgas, das tiefgekühlt ist. LNG bedeutet „Erdgas, kryogenisch verflüssigt“. LNG ist bei -162°C verflüssigtes Erdgas und ist ein umweltfreundlicher und sauberer Kraftstoff für den Straßentransport. Im Vergleich zu einem Dieselmotor stößt ein LNG-Antrieb fast 100 Prozent weniger Schwefeloxide und Feinstaub aus, 15 bis 20 Prozent weniger CO2, 70 Prozent weniger Stickoxide und bis zu 50 Prozent weniger Lärm. Alternativer Kraftstoff E-Fuel – E-Fuel (aus dem Englischen electro fuel, auch bekannt als synfuels oder strombasierte synthetische Kraftstoffe [1]) bezeichnet synthetische Kraftstoffe, die aus Wasser und Kohlendioxid (CO2) mit Hilfe elektrischer Energie hergestellt werden. Dieser Prozess wird als Power-to-Fuel bezeichnet. Da bei der Herstellung und Nutzung von E-Fuels mehrere verlustintensive Umwandlungsstufen durchlaufen werden müssen, ist die Energiebilanz bei der Nutzung von E-Fuels grundsätzlich schlechter als bei anderen Antriebsarten – insbesondere im Vergleich zur Elektromobilität. Der Klimaschutzeffekt hängt auch stark vom Strommix ab, der für die Produktion verwendet wird. Wenn der Strom zur Erzeugung von E-Fuels vollständig aus erneuerbaren Energien oder Kernenergie gewonnen wird und das zur Produktion benötigteCO2 aus der Atmosphäre oder aus nachhaltig gewonnener Biomasse entnommen wird, können Verbrennungsmotoren mit E-Fuels klimaneutral betrieben werden. Allerdings verschlechtern schon geringe Anteile fossilen Stroms die Klimabilanz erheblich. Bei größeren Anteilen an fossilem Strom übersteigen die Emissionen von E-Fuels die von fossilen Brennstoffen um ein Vielfaches.
Alternativer Kraftstoff HVO100diesel Der Name HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oil. Im Gegensatz zu Dieselkraftstoff wird HVO 100Diesel aus erneuerbaren Quellen gewonnen. HVO ist ein synthetischer Biokraftstoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Er gilt als besonders nachhaltig, wenn die Biomasse aus der sogenannten zweiten und dritten Generation stammt, wie es in Deutschland vorgeschrieben ist. Das bedeutet zum Beispiel, dass keine Rohstoffe verwendet werden, die auch in der Lebensmittelproduktion eingesetzt werden könnten, sondern hochwertige Abfälle und Reststoffe und in Zukunft sogar Algen. Bei der Hydrierung wird das Pflanzenöl durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt und kann daher auch als reiner Kraftstoff (HVO 100) oder in beliebigem Verhältnis gemischt mit herkömmlichem fossilem Diesel verwendet werden. HVO 100 Diesel ist nicht zu verwechseln mit dem „Biodiesel“ der ersten Generation, dem Fettsäuremethylester (FAME), der derzeit zu 30% (B30) herkömmlichem fossilen Dieselkraftstoff beigemischt werden kann. Biodiesel hat nur eine geringfügig höhere Viskosität als Dieselkraftstoff und weist daher ähnliche Fließeigenschaften auf. Auch die Dichte, Entzündbarkeit und Kälteeigenschaften beider Kraftstoffe liegen in etwa in der gleichen Größenordnung. Jede dieser Alternativen hat ihre Vor- und Nachteile und könnte in Zukunft tatsächlich eine Alternative darstellen. Je nach Antriebsart sind jedoch höhere Kosten, geringere Nutzlast, ineffiziente Infrastruktur, fehlende ADR-Zulassung oder zu lange Lade- oder Betankungszeiten derzeit echte „Showstopper“, nicht zuletzt auf Seiten unserer Kunden.